Bernd Valentin (Bariton)


Bernd Valentin wurde in Pirmasens geboren, wuchs im Schwarzwald auf und studierte zunächst in Freiburg Medizin, bevor er seine Gesangsausbildung bei Claudio Nicolai und Klesie Kelly an der Musikhochschule Köln erhielt.

Festengagements führten ihn an die Theater in Kiel und Hagen, die Staatsoper Hannover und die Deutsche Oper Berlin, als Gast sang er an den Opernhäusern in Bonn, Bremen, Dortmund, Kaiserslautern, Essen, Düsseldorf und der Komischen Oper Berlin, sowie in Bern, Basel, Innsbruck und der Volksoper Wien. Weitere Gastverpflichtungen führten ihn zu zahlreichen Festspielen in Europa, Asien und den USA.

Bernd Valentins Opernrepertoire ist sehr weit gefächert und reicht vom klassischen Mozartfach (Papageno, Sprecher, Graf, Don Giovanni) über das italienische und französische Fach (Figaro, Silvio, Marcello, Sharpless, Gellner, Posa, Germont, Ford, Falstaff, Don Carlo di Vargas; Zurga, Lescaut, Escamillo, Chorèbe, Pelléas) bis zu Partien des russischen und deutschen Repertoires (Eugen Onegin, Tomskij, Schtschelkalow; Spielmann, Zar Peter I., Herr Fluth, Sebastiano, Harlekin, Herr von Faninal, Kunrad der Ebner, Mandryka, Heerrufer, Rheingold-Wotan).

Besonders gilt seine Aufmerksamkeit den Partien aus Opern des 20. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Kompositionen (Il Ciarlatano in Malipieros „I Capricci di Callot“, Kaiser Overall in Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“, Jonny in Kreneks „Jonny spielt auf“, Fritz/Frank in Korngolds „Tote Stadt“, Tarquinius in Brittens „Raub der Lukrezia“, Gilgamesh in der UA der gleichnamigen Oper von Kirchner, Eddie Carbone in der deutschen EA von „A view from the Bridge“ von Bolcom, Förster in Janaceks „Schlaues Füchslein“, Gyges in Zemlinskis „König Kandaules“, Jakobäus in Braunfels` „Verkündigung&ldquo und die Titelpartie in Bergs` „Wozzeck“.

Als Konzertsänger ist Bernd Valentin mit Bachs Johannespassion und Weihnachtsoratorium, Händels Messias, Beethovens IX. Symphonie, Brahms Requiem, Mendelssohns Elias und Paulus und Orffs Carmina Burana zu hören. Zeitgenössische Oratorien von W. Rihm, S. Gubaidulina, P. Ben-Haim und S.D. Sandström führten ihn zuletzt u.a. in die Frauenkirche Dresden, die Liederhalle Stuttgart, in die Philharmonie am Gasteig München, nach Tel Aviv und zum Oregon Bach Festival.

Auch die Gestaltung von Liederabenden ist Bernd Valentin ein wichtiges Anliegen. Neben der Interpretation von Liederzyklen wie Schuberts „Winterreise“, Schumanns „Dichterliebe“ und „Liederkreis“, Wolfs „Italienischem Liederbuch“, Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“, „Kindertotenlieder“ und „Wunderhorn-Liedern“, Martins „Jedermann-Monologe“, Poulencs „Le Bal masqué“ und Reimanns „Dark and Shine“, stellt er besonders gerne programmatische Liederabende zusammen.

In Opernproduktionen war er in den letzten Spielzeiten als Strauss' Mandryka, Puccinis Sharpless und Lescaut, Jakobäus in Braunfels' "Verkündigung", Gellner in Catalanis "La Wally" - ein Mitschnitt ist von Capriccio auf DVD erschienen -, als Bergs Wozzeck, Janáčeks Förster in „Das schlaue Füchslein“ und Prus in „Die Sache Makropulos“, Verdis „Falstaff“ und Don Carlos di Vargas in „La Forza del Destino", als Agamemnon in Glucks „Iphigénie en Aulide", Januz in Moniuszkos „Halka“, und als Rezniceks „Holofernes“ zu hören. 2017 war er als Zurga in Bizets "Perlenfischer" am Pfalztheater Kaiserslautern, als Gellner in Catalanis „La Wally“ an der Volksoper Wien (WA 2018) und die vier Bösewichte in „Les Contes d‘Hoffmann“ in Innsbruck zu erleben.

Bernd Valentin gab Gesangskurse in Spanien, Deutschland und Österreich; seit 2014 unterrichtet Bernd Valentin als Universitätsprofessor für Sologesang eine Gesangsklasse an der Universität Mozarteum Salzburg.